Wirtschaftsvolk
Ableger

August

Auch im August wachsen die Ableger noch. Es gilt Futter kontrollieren, stetig erweitern und den Varroabestand im Blick behalten.

Trachten:

Honigtau

Ackerbohne

Aster

Beinwell

Besenheide

Borretsch

Brombeere

Buchweizen

Ehrenpreis

Faulbaum

Hanf

Himbeere

Hornklee (gelb)

Klee

Löwenzahn

Mais

Rainfarnblättriges Büschelschön

Rotklee

Sommerlinde

Sonnenblume

Steinklee

Stockrose

Strauch-Efeu

Thymian

Winterlinde

Zitronenmelisse

Kontinuierliche Arbeiten am Ableger
Alle 2-3 Wochen den Futtervorrat kontrollieren

Ableger sollten erst mit Flüssigfutter gefüttert werden, wenn sie eine eigene Königin besitzen. Erst dann sind sie in der Lage sich vor Räuberei zu schützen. Wichtig ist das Flugloch nach wie vor eingeengt zu lassen.

Ab diesem Zeitpunkt sollte der Ableger ca. alle 2-3 Wochen auf seinen Futtervorrat kontrolliert werden. Es sollten immer ungefähr 1,5kg Futter im Volk sein. Ist dies der Fall, muss nicht gefüttert werden. Hat das Volk zu wenig Futter, sollte mit der entsprechenden Menge aufgefüttert werden, so dass man auf 1,5kg Futter im Volk kommt.

Beachte! Es ist wichtig die Ableger nicht zu viel zu füttern. Ist zu viel Futter im Volk, wird dadurch wichtiger Platz belegt, welcher für die Aufzucht von Jungbienen benötigt wird. Nur wenn ausreichend Brut im Volk vorhanden ist, kann sich der Ableger zu einem starken und eigenständigen Volk entwickeln.

Richtig füttern

Gefüttert wird Zuckerwasser, Sirup oder Futterteig. Je nach Futterart können unterschiedliche Ziele erreicht werden:

  • Zuckerwasser (1:1): Regt den Wabenbau an und ist dadurch besonders relevant im Frühling und für Ableger. Für die Spätsommer Auffütterung ist Zuckerwasser eher nicht geeignet. Zuckerwasser kann aufgrund des hohen Wasseranteils leicht verderben und sollte nur in kleinen Mengen verfüttert werden.
  • Sirup (3:2): Enthält eine hohe Menge Zucker. Dieser ist schon gelöst und kann energiesparend aufgenommen werden. Allerdings kann der starke Zuckergeruch Räuberei auslösen. Sirup eignet sich vor allem für die Winterauffütterung.
  • Futterteig: Die Bienen müssen Wasser sammeln, um den Zucker zu lösen. Dies kostet Energie und benötigt Flugwetter. Durch die stetige Beschäftigung und den geringen Zuckergeruch ist Futterteig Räuberei-schonend. Durch den hohen Energieaufwand ist Futterteig für Ableger nicht ideal.

Die Futtergabe von Flüssigfutter erfolgt entweder über eine Futtertasche, welche wie ein Rähmchen, seitlich direkt in den Brutraum gehängt wird oder über ein separates Gefäß, welches analog zur Futtertasche seitlich steht oder in einer Leerzarge auf den oberen Brutraum gesetzt wird. Die Folie auf dem oberen Brutraum wird hierfür ein paar Zentimeter umgeschlagen. So gelangen die Bienen zu dem Futter, kitten das Gefäß aber nicht fest. Das Gefäß sollte über dem Brutnest hinten an der Wand stehen, damit die Bienen über die Wand in das Gefäß klettern können.

Grundsätzlich sollte sowohl Futtertasche als auch Futtergefäß, immer mit ausreichend Schwimmhilfen (Blätter, Stöckchen, Gräser, Korken, etc.) gefüllt sein, damit die Bienen beim Futter schlürfen nicht ertrinken und wieder aus dem Gefäß klettern können.

Futterteig wird je nach Menge neben die vorhandenen Rähmchen oder in einer Leerzarge auf die Rähmchen gelegt.

Beachte! Nach der Fütterung sollte einen Tag auf Räuberei geachtet werden. Um Räuberei zu vermeiden, wird am besten abends gefüttert, wenn kein Flugverkehr mehr herrscht.

Schrittweise mit Mittelwänden erweitern

Die Zarge sollte nicht komplett auf einmal mit leeren oder ausgebauten Mittelwänden bestückt werden. Durch die teilweise hohen und unterschiedlichen Temperaturen in der Beute, würden sich die Mittelwände auf Dauer verziehen. Dies führt zu unförmigen und ausgebeulten Waben, die einem eine Durchschau erschweren.

Bei einer regelmäßigen Kontrolle reicht es immer eine leere oder ausgebaute, aber unbebrütete,  Mittelwand im Ableger zu haben. Die neue Mittelwand sollte vom Flugloch weg, neben das Brutnest, gehängt werden, damit sie gut angenommen wird. Eine komplett gefüllte Futterwabe funktioniert wie ein Trenner. Mittelwände hinter diesem Trenner werden von den Bienen nicht mehr wahrgenommen.

Varroakontrolle und -behandlung bei Ablegern
Gemülldiagnose gegen Sommerende bei Ablegern

Ab Ende Juli sollte bei der Gemülldiagnose besonders der Varroabefall kontrolliert werden. Auch wenn bei vorheriger Varroabehandlung, die Jungvölker mit hoher Wahrscheinlichkeit noch keinen starken Varroabefall aufweisen sollten, kann dies in Einzelfällen vorkommen. Es sollte eine Gemülldiagnose für 3-5 Tage durchgeführt werden. Abhängig von der Anzahl der gefallenen Milben pro Tag, ergibt sich das weitere Vorgehen:

  • Mehr als 5 Milben pro Tag: Es sollte direkt eine Notbehandlung durchgeführt werden. Hierfür eignet sich eine Behandlung mit Ameisensäure, da diese auch die Milben in der verdeckelten Brut tötet.
  • Bis 5 Milben pro Tag: Es ist kein direkter Eingriff nötig. Der Varroabefall sollte allerdings weiterhin kontrolliert werden.  

Beachte! Es sollte nur gegen Varroa behandelt werden, wenn dies auch nötig ist. Die Behandlung mit natürlichen Säuren ist auch immer eine Belastung für die Bienen. Je länger die Behandlung nach hinten ins Jahr geschoben werden kann, desto weniger bis gar keine Brut ist im Volk vorhanden und desto schonender kann behandelt werden.

Ameisensäurebehandlung

Ameisensäure ist eine natürliche Säure. Im Gegensatz zu Oxal- und Milchsäure wirkt Ameisensäure auch in der verdeckelten Bienenbrut. Somit werden alle Milben und nicht nur die Milben, die auf den Bienen sitzen, getötet. Ameisensäure schädigt nicht nur die Milben, sondern belastet auch die Bienenbrut. Deshalb sollte sie nur bei hohem Milbenbefall und wenn noch Bienenbrut im Volk vorhanden ist, angewendet werden. Ist keine Brut mehr im Vilk, können andere natürliche Säuren verwendet werden.

Ameisensäure wird verdunstet. Dies funktioniert nur bei bestimmten Wettervoraussetzungen. Idealerweise liegen die Temperaturen zwischen 15°C - 25°C und es herrscht eine geringe Luftfeuchtigkeit. Unter Varroawetter können die Wetterbedingungen geprüft werden.

Für die Behandlung wird:

  • das Flugloch komplett geöffnet
  • der Bodenmit einer WIndel verschlossen

Es gibt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten:

  • Behandlung mit Dispenser: Es wird eine Leerzarge auf das Volk aufgesetzt, in welche der Verdunster gestellt wird. Zwischen Brutnest und Verdunster sollte ein Futterkranz vorhanden sein, um die Brut zu schonen.
  • Behandlung mit Fertigstreifen: Fertigstreifen sind bereits mit Ameisensäure gedrängt und geben diese über einen gewissen Zeitraum ab. Sie werden auf die Rähmchen gelegt.

Achtung! Gesetzliche Regulierungen sowie Säuremenge, Dosierung und Sicherheitshinweise der unterschiedlichen Hersteller sind unbedingt zu beachten.

Beachte! Ist, nach der angegebenen Anzahl der Behandlungstage, die Säure nicht vollständig verdunstet, hat die Behandlung wahrscheinlich nicht funktioniert und muss wiederholt werden. Um den Behandlungserfolg zu kontrollieren, sollte eine Gemülldiagnose mit der Behandlung durchgeführt werden. Die meisten Milben fallen in den ersten 12 Tagen ab Behandlungsstart:

  • Tag 1-3: Es fallen fast ausschließlich große, dunkle Muttermilben (Milben, die direkt auf den Bienen saßen)
  • Tag 4-6: Zusätzlich zu den Muttermilben fallen kleine hellere Milben in unterschiedlichen Entwicklungsstufen (diese Fallen beim Schlupf der Biene aus den Zellen)
  • Tag 7-12: Die Anzahl der kleinen helleren Milben nimmt immer weiter ab (die Muttermilben, die jetzt beim Schlupf fallen, hatten nicht genügend Zeit, um Nachfahren zu schaffen)