Steigen die Temperaturen regelmäßig über 15° C, beginnt die Natur sich zu entwickeln und bietet den Bienen eine zuverlässige Nahrungsquelle. Die Wintertraube lockert sich auf und mithilfe der ersten großen Trachten werden Vorräte angelegt. Die Aufzucht der Drohnen beginnt. Möchte man ein Ausschwärmen seiner Bienen vermeiden, sollte man darauf achten, dass es den Bienen nicht zu eng wird und sie mit Wabenbau und Brutpflege gut beschäftigt sind.
Trachten:
Haselnuss
Johannisbeere
Kornelkirsche
Krokus
Löwenzahn
Pappel
Pfirsich
Pflaume
Salweide
Sauerkirsche
Schlehe
Schneeglöckchen
Silberahorn
Silberweide
Spitzahorn
Stachelbeere
Ulme
Vogel-/Süßkirsche
Walderdbeere
Walnuß
Weide
Weißbirke
Winterling
Bei der Futterkranzprobe wird aus den Völkern Futter aus dem Bereich um das Brutnest entnommen, welches anschließend in einem Labor auf Krankheiten untersucht wird. Besonders im Fokus steht hierbei die Erkennung der Amerikanischen Faulbrut.
Die Durchführung einer Futterkranzkontrolle ist freiwillig. Jedoch beugt eine frühzeitige Krankheitserkennung der Ausbreitung von Krankheiten vor, weshalb dies zu empfehlen ist.
Die zu entnehmende Menge und das entsprechende Verfahren zur Einsendung sind von Labor zu Labor unterschiedlich.
Der beste Zeitpunkt für die Entnahme ist der zeitige Frühling oder nach der Honigernte, bevor die Völker eingewintert werden. Während der trachtstarken Monate, kann es aufgrund der hohen Nektareinträge zu falsch negativen Ergebnissen kommen.
Achtung! Das Auftreten von Amerikanischer Faulbrut muss beim Veterinäramt gemeldet werden!
Da die Bienen jetzt anfangen zu brüten, benötigen sie viel Futter (1-1,5kg pro Woche). Daher ist es wichtig den Futterbestand zu kontrollieren und bei Bedarf eine Notfütterung durchzuführen. Hierfür gibt es verschiedene Möglichkeiten:
Grundsätzlich sollten nie weniger als 2kg Futter im Volk sein.
Achtung! Auf Futterabriss achten. Ist das Futter zu weit vom Brutnest entfernt kann es bei niedrigen Temperaturen nicht erreicht werden.
Eine Notfütterung kann nötig sein, wenn das Volk zu schwach eingefüttert wurde, wenn die Bienen zu früh in die Brut gegangen sind und es noch kein Trachtangebot gibt oder wenn die Bienen auf Grund von längeren Kaltwettereinbrüchen oder Regentagen nicht fliegen können, um Futter zu sammeln. Ohne die Zugabe von Futter würden die Bienen die Brut ausräumen, um Futter zu sparen.
Da die Bienen unter Umständen nicht rausfliegen und somit kein Wasser eintragen können, kann nur mit Flüssigfutter gefüttert werden:
Die Gabe des Flüssigfutters zu dieser Jahreszeit erfolgt von unten. Hierfür wird eine flache Schale mit Schwimmhilfe in den Gitterboden direkt unter die Bienentraube gestellt. Die Bienen ketteln sich nach unten ab und schlürfen das Futter leer.
Achtung! Nach der Notfütterung muss mit dem Aufsetzen des Honigraums gewartet werden, damit kein Futter in den Honigraum eingelagert wird.
Falls du Doppelvölker gebildet hast, solltest du diese jetzt wieder trennen. Die ehemaligen Kleinvölker, sollten von dem starken Volk ausreichend verstärkt worden sein. Bei der Trennung bleibt das ehemalige schwache Volk auf dem Boden des starken Volks stehen, um zusätzlich auch noch die Flugbienen zu erhalten. Das starke Volk erhält einen eigenen Boden an einem anderen Platz.
Achtung! Die Trennung sollte noch im April passieren, damit die Völker nicht in Schwarmstimmung geraten.
Etwa zwischen Mitte April bis Ende Juni sollte regelmäßig eine Schwarmkontrolle durchgeführt werden. Ist dein Volk in Schwarmstimmung, beginnen die Arbeiterinnen Schwarmzellen anzulegen und neue Königinnen aufzuziehen. Hierfür legen sie Schwarmzellen an.
Ein Volk gilt als schwarmlustig, wenn du Stifte oder Larven in den Schwarmzellen findest.
Willst du verhindern, dass das Volk abschwärmt, müssen Schwarmzellen (vor allem wenn bereits Stifte oder Larven in den Zellen sind) gebrochen werden, bevor die Zellen verdeckelt werden. Mit dem Verdeckeln schwärmt die alte Königin mit einem Teil des Volkes ab.
Die Entwicklungszeit einer Königin verläuft folgendermaßen:
Um ein Abschwärmen deines Volkes zu verhindern ist es somit nötig spätestens alle 7 Tage eine Schwarmkontrolle durchzuführen. Bei Unsicherheit alle 4 Tage, denn Larven sind einfacher zu erkennen als frisch gelegte Eier.
Das ist auch nötig, wenn du deine Völker regelmäßig schröpfst. Hierfür hast du verschiedene Möglichkeiten:
Um Schwarmlust vorzubeugen hast du folgende Möglichkeiten:
Bei Magazinbeuten mit 2 Bruträumen kannst du die Kippkontrolle durchführen.
Hierbei kippst du den oberen Brutraum nach oben und prüfst, ob du beim Blick von unten in den Brutraum Schwarmzellen siehst. Schwarmzellen werden häufig am unteren Rand der Rähmchen gebaut.
Alle Schwarmzellen, die du findest, solltest du brechen. Wenn sich schon Eier oder Larven in den Schwarmzellen befinden, solltest du zusätzlich zu der Kippkontrolle in allen Bruträumen alle Rähmchen einzeln ziehen und überprüfen.
Das Ziehen aller Rähmchen ist zeitaufwändig und es besteht die Gefahr, dass Bienen zerdrückt werden. Daher sollte das nur dann getan werden, wenn es nötig ist. Hierbei kontrollierst du alle Rähmchen auf Schwarmzellen und brichst diese.
Drohnenrahmen, bzw. Baurahmen sind ungedrahtete Rähmchen, die ohne Mittelwände ins Bienenvolk gesetzt werden. Die Baurahmen werden in den zweiten Brutraum neben die Randwabe gesetzt (2. oder 9. Position). Es können entweder ein oder zwei Baurahmen eingesetzt werden.
Da die Rahmen ohne Mittelwände eingesetzt werden, betreiben die Bienen hier Wildbau. Dieser wird hauptsächlich aus Drohnenzellen bestehen, da die Bienen durch die vorgegebenen Mittelwände in den anderen Rähmchen fast nur Arbeiterinnenzellen anlegen.
Schneidest du die Baurahmen regelmäßig, am besten bei verdeckelter, noch nicht geschlüpfter Drohnenbrut, ergeben sich daraus gleich mehrere Vorteile:
Das kannst du von April bis Anfang Juli tun.
Achtung! Drohnenrahmen sollten keinesfalls offen hinlegt werden, um z.B. Vögel zu füttern oder ähnliches. Die bebrütete Wabe zieht Bienen an, welche so Krankheiten und Varroamilben verschleppen können.
Starke Völker können bereits ab Mitte April durch die Entnahme von einer Brutwabe mit ansitzenden Bienen (ohne Königin) geschröpft werden.
Der entstandene Platz im geschröpften Volk kann mit Mittelwänden aufgefüllt werden. Dadurch entsteht neue Beschäftigung für die Bienen. Dies und die Reduktion der Bienenanzahl mindern die Schwarmlust.
Aus den entnommenen Brutwaben können neue Ableger für eine Völkervermehrung oder zur Königinnenzucht gebildet werden.
Beachte! Wird das Volk zu sehr geschröpft kann das den Honigertrag mindern. Die Anzahl und Häufigkeit des Schröpfens sollte also zu den imkerlichen Zielen und der Volksstärke des Volkes passen:
Wird im Abstand von mehreren Wochen jeweils nur eine Brutwabe entnommen und dies maximal zwei Mal, sollte dies keinen merklichen Einfluss auf den Honigertrag haben. Mehr dazu ist in dem Bereich “Ableger” zu finden.
Zum großen Trachtbeginn, der mit der Kirschblüte eingeleitet wird, können die Honigräume aufgesetzt werden.
Hierfür wird ein Absperrgitter zwischen den zweiten Brutraum und dem ersten Honigraum gesetzt. Das Absperrgitter verhindert, dass die Königin im Honigraum Eier legen kann.
Bevor der Honigraum aufgesetzt wird, sollte das überschüssige Winterfutter entnommen werden, damit es von den Bienen nicht in den Honigraum umgetragen wird.